Trockenen Fußes auf dem Gutenbergweg

Fast genau ein Jahr nach unserer „Regenwanderung“ auf dem Gutenbergweg machte Karl sein Versprechen wahr, die Route einmal bei Trockenheit zu wandern. Einige, die damals dabei waren vertrauten Karl – die anderen hatten wohl noch nasse Füße. Zudem fanden sich ein paar Unverzagte um 10 Uhr an der Norschter Kirche ein, dort wurde pünktlich gen Hattenheim gestartet. Ziel: Erbacher Straße 16, für Unwissende die Adresse der Gutsschänke Rohm-Mayer, der Einkehr nach der Wanderung.

Von dort liefen wir durch den Ort, runter Richtung Rhein und Leinpfad. Zum Gruppenfoto posten wir auf dem nach der Partnergemeinde Hattenheims benannten Platz, der kleinen Gemeinde ARZENS, über die es bei Wikipedia nicht viel zu lesen gibt, in der jedoch der berühmte Maler Achille Laugé lebte, einer der bekanntesten Vertreter des Pointillismus. (Schaut mal nach bei Wikipedia, ist ganz interessant).

Jetzt aber das Gruppenfoto:

Statt regnerisch war es in diesem Jahr diesig. Wenn ich die Fotos vergleiche: Es sah nicht sehr viel anders aus, nur eine Nuance grüner:

Rhein bei Eltville am 21.März 2023
Rhein bei Eltville am 19.März 2024

Farbenprächtiger zeigte sich der große Fluss nur in der Kunst am Schaltkasten

Farbenprächtig auch die Kunstinstallation in Eltvilles Wiesweg, wobei ein Lästermaul unter den Wanderern Karl unterstellte, statt Regen würde er uns in diesem Jahr Baustellen und Mülltonnen bieten. Ich persönlich ordne dieses Kunstwerk einem Aktionskünstler der Josef Beuys’schen Schule zu.

Die Wanderung Richtung Kiedrich verlief ohne Zwischenfälle, wie immer an diesem Tag statt Regen mit diesigem Dunst um uns herum.

Den Höhepunkt erlebten wir dann jedoch überraschend am Zaun der Kiedricher John-Sutton-Schule, wo es Heiner trotz diverser Aktionen sowie guten Tipps der Mitwanderer nicht gelang, seine Tochter von ihren schulischen Verpflichtungen loszueisen.

Irgendwann war dann auch ein Päuschen in einer Schutzhütte angesagt, bevor es gestärkt Richtung der bekannten Gutsschänke Rohm-Mayer weiterging.

Dort stießen Fritz und Hans, die uns vor den Eltviller Weinbergen verlassen hatten, wieder zu uns. In netter Gesellschaft tranken wir noch einmal wie vor einem Jahr auf das Wohl von Fritzens fünften Enkelkind und fuhren nach einer regenfreien Wanderung zurück nach Norscht – im Sonnenschein.

In den Beinen hatten wir 15 Kilometer bei etwa 200 Höhenmetern, hier die Route 2024, die sich kaum von der des Jahres 2023 unterscheidet.

Und wer noch einmal genauer schauen möchte, wie es im vergangenen Jahr war: HIER

Das war

Vielleicht spielt das Wetter im nächsten Jahr mit und wir können im März 2025 bei Sonnenschein auf dem Gutenbergweg wandern.

Kanadagans und Schwan werden dann sicher auf uns warten.

Text: Heinz, Fotos: Heiner, Heinz

Unterwegs auf dem Wisper Trail „Schwälbchen’s Flug“

„Gebt Langenseifen, Parkplatz Schlehborner Heide, ins Navi ein“, sagte Karl am Treffpunkt an der Kirche in Norscht. 30 Minuten später waren wir da:

Doch nicht die auf dem Schild angezeigten Rundwege sollten unser Ziel sein, sondern der knapp 11 Kilometer lange Wisper Trail namens Schwälbchen’s Flug. Die Langenseifener sagen über diese Gegend: „Zwischen Limes und Gebück liegt vom Himmel ein Stück.“

Und wie beim Flug der Schwalben kommt man im „Auf-und-Ab“ zum tief im Dornbachtal liegenden Ort Ramschied. Über luftige Höhen, dem Himmel ganz nah, führt der andere Teil des Weges. So viel zur Namensgebung dieses Trails. (Übernommen von wisper-trails.de)

Nahe dem Himmel auf dem Parkplatz angekommen, stellte Karl in üblicher Manier mit dem Zeigestöckchen in der Hand die Route den aufmerksamen Zuhörern vor.

Hier die Tafel in der lesbaren Form:

Entgegen der allgemeinen Empfehlung, den Weg im Uhrzeigersinn zu wandern, führte uns Karl aus logistischen Gründen entgegengesetzt – Begründung folgt später.

Der Waldanteil liegt bei dieser Route bei etwa 30% und so bewegten wir uns weitgehend zwischen Feldern und Wiesen. Bei Ramschied trafen wir auf eine Herde Rindviecher, die uns mengenmäßig überlegen war.

Die Galloways zeigten Erstaunen, als sie von uns in ihrer Sprache gegrüßt wurden.

Danach ging es durch den Wald, über umgefallene Bäume – oder drunter durch – ein Stück bergan. Schließlich kamen wir an unser Zwischenziel, eine Hütte, an der wir unsere Rast einlegten. Ihre Lage war der „logistische Grund“, da sie auf etwa 2/3 der Route lag, dem richtigen Ort und Zeitpunkt für eine kleine Pause an einem geschützten Platz zu dieser Jahreszeit.

Danach liefen wir an der architektonisch ungewöhnlichen Kapelle vorbei

Zur Architektur dieser LINK.

Wenige Meter entfernt trafen wir auf den „Friedensbaum“ mit den der Friedenstaube und den zahlreichen Friedensnägeln.

Hier die Erklärung:

Danach erreichten wir bereits Langenseifen und nach einem Schlenker um den Ort wieder unseren Ausgangspunkt. Nächster Stopp: Die Gutsschänke vom Weingut Ernst Rußler in Rauenthal, eine bewährte Einkehr.

Hier die Aufzeichnung der Wanderung, die fast deckungsgleich ist mit dem eingangs gezeigten „Schwälbchen’s Flug“. Nur auf den kleinen Abstecher runter nach Ramschied verzichteten wir.

Eine schöne Wanderung mit einigen Ausblicken in die weite Umgebung – die sich heute allerdings nicht so fotogen präsentierte. Dank an Karl für die Planung der Wanderung und die Führung aus logistischen Gründen entgegen dem Uhrzeigersinn.

Text, Fotos: Heinz

Auf bekannten Wegen zwischen Rauenthal und Schlangenbad

Einem alten Ritual folgend wäre es wieder an der Zeit gewesen, zum Engländer zu wandern, ein Schlappeseppel zu trinken und uns vom Fotografen, der dienstags kann, fotografieren zu lassen. Aber in diesem Jahr wurde uns ein Strich durch die Rechnung gemacht: GESCHLOSSEN!

Als Alternative bot sich der Hohe Taunus zwischen Rauenthal und Schlangenbad mit der Einkehr bei Ernst Rußler an, der, so hatte Karl recherchiert, um 15:30 Uhr seinen Gutsausschank öffnet. Die an diesem Tag eingesetzte Autokolonne mit neun Wanderern traf ohne Umwege auf dem bekannten Parkplatz ein, an dem Heiner sogleich die Kamera zum Gruppenfoto platzierte. Und zur Freude aller: Es lag Schnee!

Nach den ersten vier Kilometern auf breitem Forstweg – stets ein wenig bergan –

kamen wir in eine Gegend mit erheblichen Hindernissen,

wobei nicht nur Fichten im Weg lagen, sondern auch eine erhebliche Menge an Buchen – kreuz und quer auf und neben dem Weg. Manchmal sah es dann doch noch nach heilem Wald aus, wie hier ein Buchenwald, durch den die Nachmittagssonne schien.

Auf der anderen Seite wieder die Bilder vom kaputten Wald, hier am „Steinernen Tisch“ mit der „Schönen Aussicht“.

Von dort ist es für Hexen nur ein kurzer Flug zu ihrem Tanzplatz, auf dem heute jedoch keine Besenreiterinnen zu sehen waren.

Und so wanderten wir weiter über Schnee und Eis,

trafen 15:30 Uhr auf die Minute genau beim Rußler ein, wo der Senior schon vor seinem großen Reservierungsbuch nach Karls Reservierung schaute. Alles gut! Auf die Plätze, fertig, Foto!

Ich hoffe, dass alle Handballfreunde sich inzwischen mit dem Austragungsmodus der EM vertraut gemacht haben. Für Freunde barocker Lyrik, speziell des Sonetts „An sich“ von Paul Fleming aus dem Jahr 1641, in dem der Dichter das Rezept eine erfolgreichen Lebens thematisiert, hier der Text, den Heiner mit großer Bravour auswendig vorgetragen hat:

An sich

Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren!
Weich keinem Glücke nicht, steh höher als der Neid,
vergnüge dich an dir und acht es für kein Leid,
hat sich gleich wider dich Glück, Ort und Zeit verschworen.

Was dich betrübt und labt, halt alles für erkoren;
nimm dein Verhängnis an. Laß alles unbereut.
Tu, was getan muß sein, und eh man dir’s gebeut.
Was du noch hoffen kannst, das wird noch stets geboren.

Was klagt, was lobt man noch? Sein Unglück und sein Glücke
ist ihm ein jeder selbst. Schau alle Sachen an:
dies alles ist in dir. Laß deinen eitlen Wahn,

und eh du fürder gehst, so geh in dich zurücke.
Wer sein selbst Meister ist und sich beherrschen kann,
dem ist die weite Welt und alles untertan.

– – – O – – –

Die 11 Kilometer lange Route, nach meiner Aufzeichnung mit 400 Höhenmetern:

Zum Schluss einige Eindrücke von „Neben der Route“ von Heiner

und Christoph, der eine von der Natur erschaffene Skulptur entdeckt hat:

Wie wir es wieder erlebt haben, ist es Karl auch dieses Mal gelungen, neben der Organisation einer tollen Wanderung die größte Herausforderung zu meistern – eine Einkehr nach der Wanderung zu finden. Danke Karl.

– – – O – – –

Text: Heinz, Fotos: Christoph, Heiner, Karl und Heinz

Wanderung zum Sternschnuppenmarkt

Männerwanderung am 19.12.2023

Trotz der regnerischen Prognose starten wir bei nicht allzu kühlen Temperaturen zu unserer traditionellen Wanderung zum Sternschnuppenmarkt. Zur Tradition gehört natürlich auch, dass Damen die ansonsten reine Herrenwanderung bereichern. Marion, die Frau von Christoph, wird deshalb besonders herzlich begrüßt. Wir starten unter der bewährten Führung von Karl am Sportplatz in Nordenstadt um 11.00 Uhr.

Die Wanderstrecke ist uns weithin bekannt. Zunächst laufen wir nach Igstadt und nähern uns dem Grundstück von Fritz, das wir allerdings rechts liegen lassen. Nachdem wir 2 Aussiedlerhöfe durchquert und die Igstadter Straße überquert haben, erreichen wir die Bierstadter Gemarkung. Unser Weg führt nun durch die bestellten Felder über die Kloppenheimer Straße, die Kloppenheim und Bierstadt verbindet.

Von hier haben wir einen Blick auf das Neubaugebiet von Bierstadt. Auf den Fotos (mal mit Karl und mal mit Heiner) sind im Hintergrund gut die Häuser zu erkennen, die an das Baugebiet Hainweg in Nordenstadt erinnern.

An einem Zaun in Bierstadt hängt symbolisch die Berliner Ampelkoalition, der offensichtlich die Luft ausgegangen ist.

Wir überqueren die Nauroder Straße bei den Fichten, lassen links das Heidestockviertel liegen und erreichen den Friedhof von Sonnenberg. Der Sturm und die Schneelast der vergangenen Tage haben ihre Spuren hinterlassen und so müssen wir uns am Rande des Friedhofs unter herabhängenden Zweigen hindurch bemühen.

Vorbei an den Sanatorien und dem Aukammschwimmbad erreichen wir endlich den Kurpark von Wiesbaden. Die schmutzigen Wanderschuhe putzen wir notdürftig ab, bevor wir die heiligen Hallen des Kurhauses betreten. Dort am Weihnachtsbaum informiert uns Wolfgang, der als ausgebildeter Stadtführer die Geschichte Wiesbadens genau kennt, dass der Weihnachtsbaum aus exakt 2002 Weihnachtssternen besteht. Diese werden durch ein ausgeklügeltes System von oben mit Wasser beträufelt, so dass sie lange frisch bleiben. Auch darüber was es mit den 4 Statuen im Foyer des Kurhauses auf sich hat, klärt uns Wolfgang auf.

Nach einem kurzen Stopp am Schillerdenkmal, wo Wolfgang uns den Fries über dem früheren Haupteingang zum Staatstheater erklärt, erreichen wir unser Ziel, den Stand vom Keßler.

Dort genießen wir den guten roten oder weißen Glühwein in den neuen Gläsern. Nur Marion hat noch eine alte Keramiktasse bekommen.

Wettermäßig haben wir Glück, denn erst nach 16.00 Uhr fängt es allmählich an zu regnen.

Insgesamt sind wir rd. 12 Km gewandert.

Vielen Dank an Karl für diese und alle Wanderungen im Jahr 2023, die er wie immer mit viel Liebe zum Detail geplant, ausgearbeitet und mit uns durchgeführt hat.

Allen Mitwanderern wünsche ich ein glückliches und gesundes Neues Jahr 2024 und freue mich auf ein Wiedersehen bei der nächsten oder übernächsten oder ….. Wanderung.

Herzlichst

Heiner

Text: Heiner

Fotos: Heiner

Mit dem ÖPNV nach NAUrod

Karl hat das Liniennetz der ESWE Verkehr durchstöbert und gemeldet: 10 Uhr 18 ab Wallauer Weg. Damit keiner den Bus verpasst, finden wir uns um 10:00 Uhr an der Haltestelle ein, fahren über Land und durch enge Dorfstraßen von Medenbach und Auringen nach Naurod, der Partnerstadt einer kleinen französischen Stadt an der Loire, Fondettes.

Naurod ist aber nicht nur bei uns und in Fondettes bekannt, sondern durch den Radfahr Verein Wanderlust Naurod 1923 e.V. Europa weit, denn die Radballer mit Europa-Meisterschaften und als Deutsche Rekordmeister in dieser Disziplin sind ein Aushängeschild für den Ort.

Ein Foto von Heinz Schenk, lange Zeit Einwohner von Naurod, und einem seiner Bembel, erspare ich an dieser Stelle den Lesern.

An der Haltestelle „Fondetter Straße“ – wo auch sonst – steigen wir aus. Kellerskopf und Rassel stehen auf dem Wanderprogramm, Achteckhütte und Hirscheiche sind weitere markante Punkte auf der Strecke.

So werden es dann schließlich 12,5 Kilometer inklusive etwas mehr als 400 Höhenmeter.

Hier ein paar Eindrücke von der Wanderung:

Kleine Rast am Kellerskopf
Der Kellerskopf!
Gendergerecht: Die Kellersköpfin, ganzheitlich
Viereckige Achteckhütte ohne die Norschter Sieben (Wanderer) *

Wie jeder weiß, heißt die Achteckhütte so, weil von ihr acht Wege abgehen. Immer wieder eine Rastgelegenheit für uns, auch heute. Von dort sind es nur wenige hundert Meter zur Rassel, von der wir gern in die Ferne schauen.

Die Norschter Rasselbande
Am Horizont klar zu erkennen, der Donnersberg. Sagt Karl.

Und dann Karls Rätsel für die, die noch nicht vor diesem Baum standen:

Was steht da auf dem schwarzen Schild geschrieben?
Alles klar? Sütterlin-Experten sind im Vorteil.
Streuobstwiese im Gegenlicht

Nicht durch Fotos dokumentiert: Wir wandern auf vielen Wegen – Ruhrwehrweg, Chaisenweg, Herzogweg, Rhein-Höhenweg. ……… und dem Kussweg. Das Schild mit der Bezeichnung veranlasst Jürgen, jedem der Mitwanderer einen Schmatzer auf die Wange zu drücken – oder zumindest anzudeuten. Meiner ist verdammt feucht.

Aus NAU zurück mit ÖPNV treffen wir uns, Wanderer und heute daheim Gebliebene, im Frankfurter Hof, wo wir einerseits darüber sprechen, wie ambitioniert wir in Zukunft wandern wollen. ANDERERSEITS: Dieter löst seine Ansage ein, mit uns den Aufstieg des 1. FC Heidenheim von 1846 e.V. zu begießen. Wir genießen dieses Ereignis und versprechen, den 1.FC Heidenheim und dessen grandiose Leistungen zu würdigen. Vielen Dank, lieber Dieter, wir wünschen Deinem 1.FC allen erdenklichen Erfolg in der 1. Bundesliga und sogar die Meisterschaft!

(Persönliche Meinung eines Eintracht Braunschweig-Fans: Der Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 e.V. hat 72 Jahre gebraucht, bis er 1967 Deutscher Fußballmeister wurde. Der 1.FC hat es in 176 Jahren noch nicht geschafft. Naja, heute stehen die Braunschweiger auf dem letzten Platz der 2. Liga. Was soll’s.)

Nun schauen wir, wohin uns Karl das nächste Mal führen wird. Für die Wanderung heute vielen Dank, lieber Karl.

– – – O – – –

* Idee zu diesem Satz: Christoph, der ihn sagte, als die 7 Norschter noch in der viereckigen Achteck-Hütte rasteten. Da das jedoch nicht im Foto festgehalten wurde, wurde der Satz sinngemäß geändert

Text und Fotos: Heinz

Das Nauroder Wappen stellt zwei gekreuzte Holzfälleräxte und den Rost, auf dem der heilige Laurentius verbrannt wurde, auf blauem Untergrund dar.

Der Überlieferung zufolge war Laurentius in Rom für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus II. hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius ausgepeitscht und aufgefordert, den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius diesen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte eine Schar von Armen und Kranken, Verkrüppelten, Blinden, Leprösen, Witwen und Waisen und präsentierte sie als „den wahren Schatz der Kirche“ dem Kaiser. Der Hauptmann, vor dem Laurentius erschienen war, ließ ihn deswegen mehrfach foltern und dann auf einem glühenden Eisenrost hinrichten. Aus diesem Grund wird der Märtyrer mit dem Rost als Attribut dargestellt. Einigen Überlieferungen zufolge soll er beim Erleiden des Martyriums fröhlich gescherzt haben. Seine letzten Worte soll er an den Kaiser gerichtet haben: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“ (Quelle: Wikipedia)

Rund um Breckenheim

In Abwesenheit unseres etatmäßigen Wanderführers Karl führt uns Rainer bei herrlichem Spätsommerwetter von unserer Dorfkirche zum 8,5 KIlometer langen Rundweg um den östlichsten Stadtteil Wiesbadens.

Am Scholzenhof vorbei, treffen wir nahe KM 2 auf die „grüne“ Route.

Mit einer Höhendifferenz von 143 Metern ist sie als leicht sowie Herz und Kreislauf schonend einzustufen, sodass die Route für alle Teilnehmer ohne Probleme zu bewältigen sein sollte. Wobei Rainer heute umgangssprachlich den Hut aufhat. Hier trägt er ihn allerdings bescheiden in der Hand.

Ein paar Meter gehen wir an der A3 entlang,

danach durch Felder und Wiesen

auf dem Weg des örtlichen Förderkreises

zu einer Obstwiese mit einer großen Menge diverser Birnen- und Steinobstbäumen.

wo wir auf einigen der zahlreichen Bänke rasten.

Gestärkt wandern wir danach Richtung der bekannten Pasta-Pizza-Quelle „La Fonte“, an der wir uns für den Rückweg stärken und auf einen eingefleischten Breckenkeimer treffen.

Der Rückweg führt uns vorbei an Breckenheims schönstem Haus

und am Ortseingang von Nordenstadt trennen sich dann wieder unsere Wege.

Dank an Rainer für die Führung nach, um und durch Breckenheim und wieder retour

– – – O – – –

Fotos: Heiner, Text: Heinz

– – – O – – –

Den Hut aufhaben: ugs., fig. Verantwortung übernehmen, entscheiden, wo es langgehen soll. Als Kopfbedeckung steht der Hut dem geistigen Zentrum des Menschen am nächsten und wurde zum pars pro toto: der einzelne Teil (der Hut) steht für das Ganze (die Person, die ihn trägt).

Eingefleischt: die der angesprochenen Lebensweise, Eigenschaft o. Ä. entsprechende innere Einstellung durch und durch verkörpernd

– – – O – – –

125. Bericht über die Wanderungen der Gruppe

Höchster Punkt = Höhepunkt

Im Hinterkopf war schon vermerkt, dass die Kuppe des Kleinen Feldbergs im Taunus mit seinen 825,2 Metern ü. NHN nicht öffentlich zugängig ist.

Eigentlich …, denn üblicherweise ist das Tor des umzäunten Gebiets geschlossen.

Jedoch …, auf unserer Wanderung stand das Tor offen:

Zuvor wurde noch wurde noch das Namensschild gelesen – und auf ging`s hinein und hinauf.

Während meine Mitwanderer Richtung Gipfelplateau stürmten, trödelte ich etwas hinterher – und dann passierte es: Ein junger Mann kam auf mich zu und fragte, was wir hier wollten. Das geschah in einem einem interessierten angenehmen Ton und so kam die Antwort, dass wir auf unserer Wanderung im Taunus sowohl auf den Großen Feldberg und den Altkönig als auch auf den Kleinen Feldberg gehen wollten. Ich fügte noch hinzu, mich daran erinnern zu können, dass der Gipfel dieses Berge nicht öffentlich zugängig ist. Klare Antwort: „Das ist richtig. Normalerweise ist das Tor zu, heute steht es allerdings auf, weil Dachdecker hier arbeiten.“ Daraufhin ging er zu meinen Kollegen und stellte sich uns als Mitarbeiter des Fachbereichs 11 der Johann Wolfgang Goethe-Universität vor (Geowissenschaften/Geographie). Die Gipfelregion sei im Besitz des Landes Hessen und neben der Außenstelle der Uni und stünden hier andere Einrichtungen wie Sternwarte, Antennenanlagen, Messtationen des Deutschen Wetterdienstes, des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie sowie des Zentrums für Umweltforschung. Zum Schutze dieser Einrichtungen sei das Gelände umzäunt und nicht öffentlich zugänglich.

Aber da wir schon einmal da seinen, lud uns der Mann von der Uni ein, ihm zu folgen, auf das Dach eines Forschungsgebäudes zu klettern und von dort die Gipfelregion und den Taunus zu betrachten. Das Angebot nahmen wir dankend an und schauten uns um.

Messeinrichtungen des Deutschen Wetterdienstes
Hans-Ludwig-Neumann-Sternwarte
Messtation des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Antennen
Blick zum Großen Feldberg

Ein weiteres Foto entstand auf dem Dach. Es zeigt die Eindringlingen und dient als Gruppenfoto des heutigen Tages, aufgenommen vom Herrn der Gipfelregion:

So erweist sich der höchste Punkt der Wanderung als Höhepunkt.

Nach diesem kurzen Bericht über die Exkursion auf den zweithöchsten Taunusberg, kehre ich zurück zum üblichen „Aufsatz“ über die Wanderung:

Ausgangspunkt war der Parkplatz Windeck kurz vor dem Großen Feldberg, an dem Karl uns die Route – mit der Rute in der Hand – vorstellte.

Zunächst gingen wir auf dem Beno-Gutenberg-Weg Richtung Kleiner Feldberg. Was wir da erlebten: siehe oben. Nach dem Highlight, diesem wohl für alle von uns einmaligen Abenteuer, wanderten wir zum Fuchstanz.

Die Wandmalerei an Anitas Fuchstanz-Restaurant gibt allerdings nicht wieder, was zu diesem Platz gedichtet wurde:

Alljährlich, am ersten des Maien,
wenn neu die Natur ist erwacht,
wenn alle Menschen sich freuen
der herrlichen Frühlingspracht,
dann spielen hier Elfen die Geigen,
Waldvögelein singen ihr Lied.
da tanzen die Füchse den Reigen,
jedoch nur, wenn niemand es sieht.

Nach einer kurzen Pause erfolgte der Aufstieg, teilweise über den von den Kelten geschaffenen Ringwall, auf den Altkönig.

Hier hatte es vor einigen Wochen einen Brand gegeben.

Es wurde ein weiteres Päuschen eingelegt, …..

…. bevor es wieder bergab über den Ringwall ging – immer schön vorsichtig auf dem Weg mit geröllartigem Belag.

Bevor wir wieder am Fuchstanz ankamen begegneten wir noch einem hüpfenden Wanderer, sein Name ist Grasfrosch

Am Fuchstanz angekommen, entschieden wir wegen der fortgeschrittenen Zeit, den Großen Feldberg auszulassen – daher nur ein altes Foto vom Gipfel – …..

… auch um im Hof Gimbach ausgiebig den Biergarten mit dem, was dazu gehört, zu genießen.

Die Route:

Heute zuerst Dank an den namentlich nicht bekannten Mitarbeiter des Fachbereichs 11 der Johann Wolfgang Goethe – Universität für die Erlaubnis, uns auf dem nicht öffentlichen Gebiet des Kleinen Feldbergs bewegen zu dürfen, sowie für seine Auskünfte über die dortigen Einrichtungen.

Dank an Karl für die Wahl der Route und die Führung.

Fotos: Christoph, Heiner, Heinz, Text: Heinz

– – – O – – –

Wen es interessiert, hier einige Links:

Altkönig

Fuchstanz

Kleiner Feldberg

Hans-Ludwig-Naumann-Sternwarte

Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, speziell „Luftmessnetz“

Taunus-Observatorium und dessen Geschichte

Männerwanderung am 08.08.2023 – 1. August-Wanderung durch den Wiesbadener Osten

Zu dritt sind wir – Christoph, Fritz und Heiner – von der Ev. Kirche in Nordenstadt um 10.00 Uhr losgewandert. Unser Führer ist dieses Mal nicht Karl 1 sondern Karl 2 aus Erbenheim. Ich habe im Vorgespräch mit ihm vorgeschlagen, Richtung Erbenheim und Hochheim zu wandern. Karl kennt sich wegen seiner vielen privaten Fahrten mit Fahrrad dort bestens aus. In Erbenheim am Haus seines Sohnes Markus wartet er bereits auf uns drei und erläutert uns seine Wegstrecke.

Das Wetter ist ideal für unsere Wanderung, trocken und nicht zu warm, nur Fritz schaut etwas kritisch in die Kamera.

Zunächst zeigt uns Karl das Neubaugebiet, das sich an den neuen REWE-Markt in Erbenheim anschließt. Wir sind erstaunt, wie viele Häuser hier gebaut werden bzw. sogar schon bezogen sind. Es erinnert uns sehr an das Baugebiet Hainweg in Nordenstadt.

Wir überqueren die B 455 und die A 66 auf schön asphaltierten Fahrradwegen in südlicher Richtung durch bewaldetes Gebiet.

Unser Weg führt uns nun durch abgeerntete Felder und von weitem können wir schon den markanten Turm der Erbenheimer Warte in der Siedlung Fort Bieler, die zum Wiesbadener Stadtteil Mz-Kastel gehört, erkennen. Nachdem nun bereits ein gutes Drittel unseres Wanderwegs geschafft ist, die Mittagszeit naht und die Sonne uns aufgewärmt hat, sehnen wir uns nach einer Bank zum Ausruhen, Essen und Trinken.

Glücklicherweise hat die Stadt Wiesbaden direkt neben dem Turm einen Rastplatz mit 2 Bänken eingerichtet, so dass wir im Schatten des Turms und der Bäume dort unsere Beine ausstrecken und rasten können. Dieser Turm ist ausweislich der daran angebrachten Plakette von 1497.

Gut gestärkt geht es weiter und nach Überquerung der Fußgängerbrücke über die B 455 nähern wir uns in einem großen Bogen durch die Felder zwischen Erbenheim, Fort Bieler und Kastel der Stadt Hochheim. Doch so weit wollen wir gar nicht laufen, zumal Hans auch nicht dabei ist.

Karl führt uns stattdessen auf den Feldweg, der zwischen der Lucius D. Clay Kaserne und Hochheim führt. Zwei amerikanische Soldaten stellen mitten auf dem Weg ein Stoppschild auf, dass wohl für Ihre Kameraden gedacht ist, die – so vermuten wir – einen Geländemarsch oder -lauf um das Kasernengelände machen. Uns kümmert dieses Wegzeichen natürlich nicht und wir setzen unsere Tour fort. Fast in einem rechten Winkel biegen wir nun nach Norden ab, um zwischen dem Kasernengelände und Delkenheim Richtung Nordenstadt zu wandern.

Schon von weitem grüßt uns der Kirchturm der Ev. Kirche in Nordenstadt.

Jetzt noch über die Spatzeflintbrick und wir landen in der Baustelle an der Globuskreuzung. Von dort trennen wir uns von Karl, der wieder nach Erbenheim zurückläuft, aber nicht ohne ihm vorher zu danken für die gute Wegführung.

Insgesamt sind wir rd. 18 Km gewandert.

Heiner

Text: Heiner

Fotos: Heiner

Männerwanderung am 11.-12.07.2023

2-tägige Wanderung durch den Vogelsberg

Karl hat für die 2-tägige Wanderung dieses Mal den Vogelsberg ausgewählt, nachdem er mit seiner Ruth bereits im April eine Vorwanderung durch dieses reizvolle und für uns noch unbekannte Gebiet gemacht hatte.

1. Wandertag rund um Ulrichstein (höchste hessische Gemeinde)

Schon um 08.30 Uhr starten wir mit 2 Autos vom Treffpunkt Ev. Kirche Nordenstadt, um nach Ulrichstein zu fahren. Dort angekommen, erläutert Karl anhand einer Mountainbikekarte unsere heutige Wanderung, die uns durch schattigen Wald aber auch offenes Gelände führt.

Vor dem Start natürlich noch das obligatorische Gruppenbild. Entsprechend der Temperaturen, die bereits beim Start schon angenehme 26 Grad betragen, wandern wir – außer Rainer – alle mit kurzen Hosen (v.l.n.r. Heiner, Christoph, Hans, Wanderführer und Organisator Karl, Wolfgang, Rainer)

Diese Wanderzeichen – das obere steht für die Wanderregion Vogelsberg, die beiden V darunter für den Vulkanring – begleiten uns an den vor uns liegenden 2 Tagen mal einzeln oder mit weiteren ergänzenden Hinweiszeichen.

Zunächst geht es fast schon gemütlich bergab, aber dann steigen wir von 530 m auf 620 m, was bei der nun beginnenden Hitze insbesondere Hans zu schaffen macht. Er hat etwas mit der Atemluft zu kämpfen. Der Lohn ist ein langanhaltender Abstieg, der uns auf diesem Weg durch Wiesen und schattenspenden Wald führt.

Ausweislich eines Schildes handelt es sich um einen Naturwald, der seiner natürlichen Entwicklung überlassen bleibt, aber dabei wissenschaftlich begleitet wird.

Überall weist uns die Natur darauf hin, dass die Region durch Vulkane entstanden ist. Große Basaltbrocken säumen den Waldweg. Basalt ist auch das Gold des Vogelsbergs, der in großen Steinbrüchen abgebaut und z. T. für den Wege- und Straßenbau verwendet wird. Der Gilgbach begleitet uns durch diesen Wald. Frisch und klar und immer in ausreichender Menge werden die Quellen des Baches durch die Grundwasserstockwerke des Vulkankörpers gespeist bis das Wasser gefiltert durch das Vulkangestein an die Oberfläche gelangt. Das Wasser des Gilgbaches gelangt über die Ohm in die Lahn und von dort letztlich in die Nordsee.

Karl hat wegen der allmählich steigenden Temperaturen vorsorglich mehrere Trinkpausen vorgesehen. Dafür hat er extra angenehme Rastplätze „gebucht“. Doch wir stillen dort nicht nur unseren Durst, sondern lassen uns die von Wolfgang und Hans spendierten Kirschen schmecken.

Auf z.T. mit Schotter belegten Feldwegen wandern wir immer in Sichtweise von sich drehenden und Strom erzeugenden Windrädern und diskutieren dabei über Gott und die Welt.

Die Sonne brennt so, dass selbst die Pferde auf der „Reitsportanlage Schloßberg“ lieber im Schatten verharren.

Unser Blick geht immer wieder zur Burg Ulrichstein, die auf einem Hügel gebaut wurde und von uns noch zu erklimmen sein wird.

Im kühlenden Schatten probiert unser „Bänker“ Hans, ob die dortige Bank mit Blick auf die Burg Ulrichstein für kurzfristige Rasten geeignet ist.

Auch wenn hier im Vogelsberg die Natur noch heil erscheint, haben die Trockenheit und der Borkenkäfer doch ihre hässlichen Spuren hinterlassen.

Endlich eine Bank für unseren „Bänker“ Hans, die ergonomisch geformt und zum längeren Verweilen einlädt. Doch wir müssen weiter und so ist für das Wohlgefühl für ihn leider nur von kurzer Dauer.

Wie sich die Bilder gleichen. Karl hat erneut eine Rastmöglichkeit für uns gefunden, wo wir eine Trinkpause einlegen. Diese schönen überdachten Rastplätze zeugen davon, dass wir auf einem gepflegten Wanderweg laufen.

Zu unserer Überraschung heißt dieser Abschnitt des Vogelsbergwanderwegs „Judenpfad“. Eine Schautafel klärt darüber auf, dass es sich um einen Wanderweg mit Schautafeln zur jüdischen Geschichte und zu Besonderheiten des Vogelsbergs handelt. Z.B. hatten jüdische Mitbürger von Ulrichstein in ihren Privathäusern die Mikwe praktiziert. Aufgrund behördlicher Verordnungen wurden diese aber 1845 verboten. Eine Mikwe ist ein rituelles Tauchbad, das der Reinigung im rituellen Sinne dient. Wegen des Verbots hat deshalb 1849 die jüdische Gemeinde neben der Synagoge von Ulrichstein die Ulrichsteiner Mikwe neben dem örtlichen Backhaus errichtet. 1938 löste sich die jüdische Gemeinde auf Druck der Nazis auf und die Mikwe nebst Backhaus wurde an eine Bewohnerin von Ulrichstein verkauft.

Bis zur Burg Ulrichstein sind es nur noch rd. 2 Km. Für den Anstieg hinauf zur Burg mobilisieren wir all unsere Kräfte, die wegen der Hitze bei dem einen oder anderen ohnehin am Limit zu sein scheinen.

Endlich haben wir das Ziel erreicht; die Burg Ulrichstein auf dem 614 m hohen Schlossberg bzw. das, was von ihr noch übrig ist. Einer nach dem anderen trudelt ein, um dann noch die Treppen zum Turm zu erklimmen.

Hier oben weht ein angenehm kühles Lüftlein und zusammen mit einem guten Schluck aus unseren Wasserreserven erholen wir uns und genießen die herrliche Rundumaussicht über die weite Landschaft.

Die Burg wurde bereits im 13. Jahrhundert erbaut und gehörte im 15. Jahrhundert ausweislich eines in der Wand eingelassenen Steins den nordhessischen Rittern Riedesel.

Der „Verein zur Erhaltung der Burgruine Schlossberg e.V., Ulrichstein“, kümmert sich seit 1990 um die Erhaltung und Sanierung der Burg.

Der Abstieg von der Burg bis zum Parkplatz ist nicht mehr weit. Karl hat für alle ein Einzelzimmer im Hotel Haus Sonnenberg einem 3 * Premium-Hotel in Ulrichstein gebucht, wo wir gegen 16.00 Uhr eintreffen. Entspannt lassen wir den 1. Wandertag bei gutem Essen und kühlen Getränken ausklingen und die Erlebnisse des Tages nochmals Revue passieren.

2. Wandertag rund um den Hoherodskopf (zweithöchster Berg im Vogelsberg 764 m)

Gut gestärkt mit ausreichendem Frühstück starten wir um 09.00 Uhr von unserem Hotel zu einem Dorf namens Busenborn (noch nie zuvor gehört trotz dieses Namens).

Da die Wanderung zwei steile Anstiege beinhaltet, nämlich hinauf zum 665 m hohen Bilstein und danach zum 764 m hohen Hoherodskopf entscheidet Hans wegen seiner Luftprobleme, mit dem Bus zum Hoherodskopf zu fahren, wo wir uns dann treffen wollen. Doch seine Pläne werden durchkreuzt. Von der Bushaltestelle zum Hoherodskopf fährt nur dann ein Bus, wenn er mindestens 1 Stunde vorher bestellt wird. Also muss Hans ein Taxi ordern, dass ihn auf den Berg fährt. All das erfahren wir allerdings erst beim Wiedersehen auf dem Hoherodskopf.

Wir verabschieden uns von Hans und stellen uns nunmehr zu fünft vor Beginn der Wanderung in Busenborn, einem Stadtteil von Schotten, auf. Im Gegensatz zum 1. Wandertag trägt Karl dieses Mal hohe Wanderstiefel, was wohl vermutlich den vor uns liegenden Steigungen geschuldet ist.

Nachdem wir das Dorf Busenborn durchquert haben, folgen wir wieder den uns bekannten Wanderzeichen. Auf angenehm zu wandernden Feldwegen nähern wir uns dem ersten Gipfel, dem Bilstein.

Das Hinweisschild des Hessischen Ministeriums für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz zeigt an, dass wir nun auf dem Bilsteinweg wandern, der ausweislich der stilisierten Muschel zugleich ein Pilgerweg ist. Doch die folgenden 1 km bis zu unserem Ziel haben es in sich.

Ein steiler Anstieg erwartet uns und die Temperaturen unserer Körper werden noch durch die Sonne zusätzlich angeheizt. Das Foto zeigt nur mangelhaft, wie steil der Anstieg tatsächlich ist.

Unter dem Schild „Bilstein 665 m“ machen wir einen kurzen Fotostopp, denn wir sind noch nicht am eigentlichen Gipfel.

Dieser ist nur noch wenige Meter entfernt. Den Gipfelfelsen ziert mit ein vertrockneter Maiebaum der örtlichen Jugend. Dort ruhen wir uns erst einmal aus und genießen die herrliche Aussicht. Der Maiebaum wird nach einem alten Brauch zu Pfingsten von den jungen unverheirateten Burschen aus Busenborn dort aufgestellt.

Aber irgendwann ermuntert uns Karl zum Weiterwandern, denn wir haben noch eine weite Strecke vor uns, zumal auch der Abstieg nicht ganz ungefährlich ist. Aber ein Foto von dem imposanten Gipfel mit seinem Maiebaum muss noch sein.

Nachdem wir den schattenspenden Wald durchquert haben, kommen wir auf eine schöne Wiesenlandschaft und passieren ein Gatter mit Lamas oder sind es Alpakas, die nur kurz neugierig schauen und sich dann wieder ihrem nicht mehr so saftigen Gras widmen.

Unsere Wanderroute führt stetig bergauf immer mit Blick auf den Großen Sendeturm des Hoherodskopf.

Ein Stück weiter befinden sich schon die breiten Wiesen, auf denen im Winter bei Schnee die Ski- und Rodelfahrer sich tummeln. Im Hintergrund sind die Masten zu sehen, die die Schneebegeisterten mit dem Lift nach oben transportieren.

Jetzt nur noch die letzten Meter hinauf und wir haben unser nächstes Etappenziel, den Hohenrodskopf mit 764 m der zweithöchste Berg des Vogelsbergs, erreicht, wo Hans uns ganz entspannt in einer bequemen Bank sitzend erwartet. Ja, unser „Bänker“ Hans, weiß eine ergonomisch geformte Bak zu schätzen.

Die Bänke sind so bequem, da reizt es mich, ein Foto im Liegen zu schießen. Die „wohlgeformten“ Beine stören nicht den herrlichen Rundblick in die Ferne, in der wir sogar die Skyline von Frankfurt a.M. erkennen können.

Doch wir sind hier oben nicht allein; zahlreiche andere Wanderer, Biker und Schulklassen haben sich den Hoherodskopf ebenfalls als Ausflugsziel erkoren.

Der Kiosk hat gerade geöffnet und schon wird er bevölkert von hungrigen Gästen. Die Nussecken aus dem Kiosk lobt Karl besonders und schon schließen sich einige aus unserer Wandergruppe an, um diese Köstlichkeit zu probieren.

An dem vorhandenen Fotopoint des Erlebnisberges Hoherodskopf lassen wir uns selbstverständlich auch fotografieren.

So gestärkt und ausgeruht wandern wir nun wieder zu sechst zunächst bergab Richtung Taufsteinhütte und Niddaquelle.

Die Taufsteinhütte ist von außen etwas ländlich anzusehen, doch innen soll es sehr exquisit sein. Um zur Niddaquelle zu gelangen, müssten wir ein Umweg machen. Darauf verzichten wir und wandern lieber weiter, denn noch steht uns ein Aufstieg über einen weithin sichtbaren Hügel bevor.

Wir verlassen den schattigen Wald und machen noch eine kurze Rast an einer Scheune am Waldrand.

Der Hügel Gaggerstein (663 m) entpuppt sich als Treffpunkt für allerlei Tiere, die dort in der Dunkelheit von fest installierten Tierkameras aufgenommen werden. Davon berichtet uns ein selbsternannter Wächter aus der näheren Umgebung, der uns sogar auf seinem Laptop Fotos von Dachsen und Wildkatzen zeigt. Die Inschrift auf dem dort befestigten großen Kreuz lautet: Dem Himmel so nah. In das Gipfelbuch tragen wir uns alle ein.

Bis Busenborn sind es von hier aus nur noch gut 4 km. Zunächst geht es zunächst stetig bergab bis auf 480 m um dann zum Schluss nochmals eine Höhe von 540 m zu erklimmen. Der Vogelsberg gleicht tatsächlich einer Achterbahn, bei der es auch immer rauf und runter geht, nur nicht so schnell.

Von hier aus können wir nochmals den Hoherodskopf erblicken, den wir erst vor kurzem bestiegen haben. Doch vom Axel Schäfer Platz geht es nun endgültig hinab nach Busenborn, dem Ausgangspunkt unseres 2. Wandertages.

Eine kurze Fahrt führt uns erneut zum Hoherodskopf hinauf, wo Karl einen Tisch in der „Berghütte Hoherodskopfklause“ reserviert hat; hier machen wir unsere Abschlussrast und erfahren dabei von der auffällig tätowierten Kellnerin ihre Lebensgeschichte.

Am Ende des Tages sind alle Wanderer wieder gut und gesund in ihre heimatlichen Gefilde zurückgekehrt.

Vielen Dank an Karl für diese 2-tägige Wandertour, die uns bei herrlichem Wetter durch die – den meisten sicherlich weithin unbekannten – Vogelsbergregion, dem größten Vulkangebiet von Mitteleuropa, geführt hat.

Heiner

Text: Heiner

Fotos: Heiner

Im Wispertal auf Wispertaunussteig und Wisper Geflüster

„Eine Kombination aus Wispertaunussteig und Wisper Geflüster“ hatte Karl angekündigt.

Und so geht es nach kurzer Begrüßung an der Norschter Kirche los zum Wanderparkplatz „Kleine Wisper“ zwischen Langenseifen und Geroldstein. Dort angekommen, erklärt der Wanderführer lässig mit Stöckchen in der einen Hand, die andere in der Hosentasche die heutige Wanderroute. Am Outfit Karls ist zu erkennen, dass es recht warm und sonnig werden wird. Eine Route, die weitgehend im Wald verläuft, ist daher geplant.

Zunächst gehen wir im schattigen Tal an der Kleinen Wisper entlang. Rechts und links des Weges blühen zahlreiche Rote Fingerhüte.

Zwischendurch fallen uns die Schieferschichten am Wegesrand auf.

Und immer weiter geht es Richtung Norden …..

…. bis wir nach etwa 2,5 Kilometern an eine Weggabelung kommen. Wir biegen nach rechts ab, auf dem Rückweg werden wir dann von links kommen und zunächst wieder auf dem Weg, den wir gekommen sind, bis zu einer Brücke über die Kleine Wisper zurückgehen, dann auf der anderen Seite des Flüsschens.

Von diesem Punkt (gekennzeichnet mit HIER) sind wir im/auf dem Wisper Geflüster

Richtung „Springen“ ist angesagt. Hier wird es sonniger und einige Höhenmeter kommen dazu.

In Springen angekommen, machen wir am Dorfgemeinschaftshaus ein kurze Rast und treffen die weiteren Entscheidungen für den Verlauf des Tages. Dank an Karl für die Entscheidung und an Jürgen für dessen glorreiche Idee.

Zwischendurch huscht ein Mitglied der neohinduistischen Bhakti Marga Religionsgemeinschaft, die in Springen ihren Sitz hat, an uns vorbei.

Über Wege aus Schiefergestein …..

… vorbei an Leben und Tod …

… erreichen wir den Wispersee, an dessen Ufer die Ruhe und die Sicht auf das langsam dahin strömende Wassers genossen wird.

Von dort geht es zur bereits erwähnten Weggabelung und zurück über die Brücke zum Parkplatz.

Das Gelbe Haus in Eltville wird dann mit dem Auto angesteuert, wo eine herrliche Wanderung in hübscher Atmosphäre ausklingt.

Lieber Karl, vielen Dank für dieses „Gewisper“!

Zum Schluss die von Jürgen aufgezeichnete Route ……

…. und die Aufzeichnung von Christoph:

Mit der doppelten Beweisführung sollten keine Zweifel bestehen, dass wir auf dieser Route tatsächlich vollumfänglich gewandert sind.

Text: Heinz, Routenaufzeichnungen: Jürgen und Christoph, Fotos: Heinz und Christoph (Brückenfoto)